Einzug des Hahns!
Als Tütü, unser Appenzeller Spitzhaubenhuhn, zum ersten Mal auf die Holzbeige stieg, um zu krähen, habe ich sie vertröstet: Das geht vorbei!
Beim zweiten Mal musste ich zugeben, dass in unserem Hühnerhof anscheinend etwas fehlt. Ich habe beschlossen, bei der ersten Gelegenheit einen Hahn zu kaufen.
Vom Arche-Hof in Siat habe ich meinen beiden Hühnern einen Hahn mitgebracht. Eine halbe Portion noch, aber doch schon ein Hahn!
In seiner Transportschachtel wurde er ins Hühnerhaus gestellt, um von dort aus seinen Weg selbst zu gehen.
Nach längerer Wartezeit traute er sich langsam raus.
Unter dem Blick von Noirette huschte er an Tütü vorbei und aufs Steinsofa.
Da die Hühner ihn nicht etwa neugierig betrachteten, sondern gleich auf ihn losgehen wollten, versuchte er es zuerst mit Angeben und plusterte sich auf.
Keine Wirkung, also Flucht!
In sicherem Flug rettete er sich auf den Fenstersims.
Da dies aber keine Bleibe für längere Zeit ist war klar, dass man von da auch wieder runter muss, irgendwann.
Zuerst einmal zum anderen Fenster klettern und schauen, ob ein Abflug von da eventuell einfacher wäre…. ist er nicht.
Appenzeller Spitzhauben können richtig fliegen, was er dann nach längerem Hin und Her auch zeigt.
Wieder auf sicherem Boden steht eine riesige Schnecke im Weg. Huch, vielleicht ein Feind??
Sicherheitshalber wird wieder geplustert, aber da die Schnecke weder angreift noch sich beeindruckt zeigt kann Hahn Güggeli, wie er vorübergehend von den Zuschauern des Spektakels zwischengetauft wird, sich wieder um die Hühner kümmern. Kümmern, dass er weg kommt!
Ein Versuch ist die Geranienkiste. Aber richtig verstecken kann man sich da nicht, vor allem da die Geranien eindeutig zu wenig Grünzeug gemacht haben diesen Sommer….
Nun hat Noirette entschieden, wo der Hahn fürs erste hingehört: in die Ecke!
Diesen Fluchtort wird er nun für die nächsten Tage als seinen Aufenthalts- und Fluchtort akzeptieren müssen. Am Abend kann er von da im Dunkeln geholt und im Hühnerhaus parkiert werden. Im Dunkeln lassen ihn die Hühner in Ruhe und jeder Tag, der neu anbricht, wird ihm die Gelegenheit geben, sich bei ihnen beliebt zu machen.
Bei uns hat ers auf jeden Fall bereits geschafft. Er ist noch klein, aber mutig und beharrlich auf dem Weg zum Ziel, hier Hahn im Korb zu werden.